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Nachhaltiges Personalmanagement

So geht nachhaltiges Personalmanagement: Arbeitsplätze mit Sinn

Nachhaltiges Personalmanagement ist unverzichtbar für Unternehmen, die eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und sich auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abheben möchten. Wie lässt es sich aber wirklich nachhaltig gestalten und welche positive Wirkung können Unternehmen daraus ziehen?


Die Relevanz von Nachhaltigkeit im Personalmanagement

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit als einer der relevantesten Megatrends des 21. Jahrhunderts ist längst in der Agenda von Unternehmen angekommen. Sie stehen besonders in der Verantwortung, ihre Aktivitäten nachhaltig auszurichten, um zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Dabei geht es auch darum, Ressourcen verantwortungsvoll und wertschätzend einzusetzen: „Sustainable Human Resource Management“ (HR), wie das nachhaltige Personalmanagement im Englischen genannt wird, setzt diese Grundhaltung in den Vordergrund.

Auf die Mitarbeitenden kommt‘s an

Die beste Nachhaltigkeitsstrategie kann ihr Potenzial ohne die richtigen Menschen nicht entfalten: Um Nachhaltigkeitsstrategien und -prozesse zu entwickeln und zu implementieren, braucht es erst einmal befähigte und motivierte Mitarbeitende. Daher spielt das Personalmanagement eine besonders wichtige Rolle innerhalb der Unternehmensverantwortung (engl. Corporate Social Responsibility, CSR) – schließlich findet die HR-Abteilung die richtigen Mitarbeitenden, die das Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit voranbringen.

Jobs mit Sinn sind besonders gefragt: Purpose, bitte!

Ein ganzheitliches Personalwesen ist aber nicht nur für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens von Bedeutung, sondern bringt weitere Vorteile mit sich: Arbeitnehmenden ist zunehmend wichtig, dass ihr Job einen gesellschaftlichen Sinn erfüllt (engl.: „Purpose“) und sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu sozialen oder ökologischen Themen leisten können. So nehmen laut einer Studie von Cone Communications 74% der Arbeitnehmer ihren Job als erfüllender wahr, wenn dies der Fall ist.

Nachhaltiges Personalmanagement als Wettbewerbsvorteil

Auch im Kampf um die besten Fachkräfte können sich Unternehmen durch nachhaltiges Personalmanagement von der Konkurrenz abheben: Laut einer Studie von Stepstone orientieren sich 70% der befragten Beschäftigten bei einer Bewerbung vorrangig auf Unternehmen mit Nachhaltigkeitsstrategie. Nachhaltiges Personalmanagement ist daher ein gewinnbringendes Tool, um die Arbeitgeberattraktivität im Sinne des Employer Brandings zu erhöhen.

Schritte zum nachhaltigen Personalmanagement

Um das Personalmanagement nachhaltig zu gestalten, braucht es zunächst eine Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen. Diese Strategie soll auf die entsprechenden Mitarbeitenden abgestimmt sein und mit den im Unternehmen gelebten Werten übereinstimmen. Nur so kann das Unternehmen Nachhaltigkeitsmaßnahmen glaubwürdig in den Unternehmensalltag integrieren und vermeiden, dass Stakeholder die Nachhaltigkeitsstrategie und deren Kommunikation als „Greenwashing“ empfinden.

Orientierung und Unterstützung beim Formulieren von Nachhaltigkeitszielen und der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie bieten Nachhaltigkeitsstandards und -frameworks, wie zum Beispiel, die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, der Deutsche Nachhaltigkeitskodex oder die Gemeinwohlmatrix.

5 Maßnahmen für Sustainable HR

Die konkreten Maßnahmen für ein nachhaltiges Personalmanagement sollte das Unternehmen anschließend anhand der eigenen Werte und der entsprechenden Nachhaltigkeitsstrategie auswählen. Was kann eine nachhaltig ausgerichtete HR-Abteilung tun? Allgemein gibt es fünf Maßnahmenbereiche, an denen sich Unternehmen im Rahmen des nachhaltigen Personalmanagements orientieren können:

1. Nachhaltige Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz schaffen:

Hier geht es darum, Nachhaltigkeit für den Job und in den Arbeitsbedingungen zu verankern, zum Beispiel durch:

  • Faire Arbeitsverträge und ein faires Gehalt
  • Richtlinien für Dienstreisen, z.B. Bahn vor Flug oder Carsharing
  • Vegetarische, vegane und/oder regionale Optionen in der Kantine: In der Kantine der AUDI AG standen im Januar 2022 beispielsweise mindestens drei vegane Hauptgerichte pro Woche auf dem Speiseplan. Für die Mitarbeitenden im Homeoffice gab es Kochvideos und Rezepte zum Nachkochen.
  • Fahrradabstellplätze am Unternehmensstandort
  • Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen für Büro-Arbeitsplatz und Homeoffice

2. Bewusstsein & Kompetenz in der Belegschaft erzeugen:

Damit Mitarbeitende Nachhaltigkeitsmaßnahmen mitgestalten und umsetzen können, ist es wichtig, dass Unternehmen Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen schaffen und informieren, zum Beispiel durch:

  • Fortbildungsmaßnahmen und -angebote im Bereich Nachhaltigkeit: Deloitte informiert seine Mitarbeitenden zum Beispiel mit einem Klima-Lernprogramm – entwickelt in Kooperation mit dem WWF – über die Auswirkungen des Klimawandels und befähigt sie, umweltschützende Entscheidungen im Privat- und Berufsleben zu treffen.
  • Das Einbeziehen von Umweltthemen in der Führungskräfteentwicklung
  • Team-Events, z.B. vegane Kochkurse, Zero-Waste-Workshops oder Teambuilding durch Permakultur von GROME
  • Multiplikatoren identifizieren und Möglichkeiten schaffen, vorhandenes Wissen zu teilen (z.B. Lunchtalks)

3. Partizipationsmöglichkeiten für Mitarbeitende bieten:

Wenn Mitarbeitende die Möglichkeit haben, Nachhaltigkeitsprozesse selbst mitzugestalten, steigert das ihre Motivation, sich aktiv einzubringen. Maßnahmen, bei denen sich Mitarbeitende regelmäßig einbringen können, sind beispielsweise:

  • Vorschlagswesen für Nachhaltigkeitsideen
  • Green Teams und Taskforces für Nachhaltigkeit
  • Nachhaltigkeitsbeauftragte und Botschafter benennen: Der Stifthersteller Edding bildet Botschafter für Nachhaltigkeit aus, die das Thema in ihre Abteilungen tragen. Über 180 der so sensibilisierten Mitarbeiter stecken nun mit Begeisterung ihre Kollegen an und haben dadurch schon viel bewirken können, zum Beispiel an einem Standort 30% Papier eingespart. CSR-Abteilung und HR-Abteilung arbeiten hierfür eng zusammen.
  • Mitarbeitende für Pro-Bono-Projekte bzw. soziales Engagement freistellen
  • nachhaltige Team-Events, z.B. Corporate Volunteering
  • Umweltschutzprojekte und -challenges, z.B. mit Clime

4. Anreize für mehr Nachhaltigkeit setzen:

Unternehmen können die Motivation der Mitarbeitenden fördern, indem sie nicht nur die Arbeitsleistung, sondern auch nachhaltiges Verhalten mit Benefits belohnen. Auch im Recruiting neuer Mitarbeitenden können sich Unternehmen mit solchen Anreizen positiv abheben, zum Beispiel indem sie:

  • mit Sachbezügen nachhaltige Konsumentscheidungen fördern: Unternehmen können beispielsweise mit der GuudCard nachhaltige Konsumentscheidungen einfacher und erschwinglicher für ihre Mitarbeitenden machen. Die Sachbezugskarte kann jeden Monat mit bis zu 50 Euro steuer- und sozialabgabenfrei beladen werden – flexibel ohne Mindestvertragslaufzeit. Mitarbeitende können damit im nachhaltigen Einzel- und Online-Handel einkaufen. So fördern Unternehmen nicht nur nachhaltigen Konsum bei den Mitarbeitenden, sondern leisten gleichzeitig einen positiven Beitrag für lokale und nachhaltige Einzelhandel- und Gastronomieangebote.
  • Ideen für mehr Nachhaltigkeit prämieren
  • Mobilitätsbudget für nachhaltige Mobilität gewähren, z.B. für den öffentlichen Nahverkehr oder Carsharing
  • Fahrrad-Leasing anbieten, z.B. über Mein-Dienstrad.de

5. Engagement durch transparente Kommunikation sichtbar machen:

Um die eigene Nachhaltigkeit sichtbar zu machen und die Arbeitgebermarke zu stärken, sollten Unternehmen ihr Engagement wirksam nach innen und außen kommunizieren.

Hier ist es wichtig, neben den durchgeführten Maßnahmen und erreichten Zielen die der Nachhaltigkeitsstrategie zugrundeliegenden Unternehmenswerte zu kommunizieren. Dabei gilt es so transparent wie möglich zu sein – das macht das Nachhaltigkeitsengagement von Unternehmen glaubwürdig, vermeidet den Anschein von Greenwashing und zahlt ein auf das Employer Branding.

Lese- und Video- Empfehlungen zu Sustainable Leadership

Guudcard-Whitepaper zu nachhaltigem Personalmanagement: https://guudcard.com/whitepaper/?

Die persönliche nachhaltige Karriere planen: Kostenfreies Video mit Tina Teucher

Wo geht's hin? Jobs mit Sinn – mit Tina Teucher & Santa Meyer-Nandi

Lebenswege für Gestalter*innen im 21. Jahrhundert: https://www.tinateucher.com/blog/wo-gehts-hin-jobs-mit-sinn/


Tina Teucher unterstützt Unternehmen auf dem Weg einer Transformation für mehr Zukunftsfitness: Mit Nachhaltigkeitsstrategieberatung auf Management-Ebene, mit Vorträgen, Moderationen und Workshops zu Nachhaltigkeit für Mitarbeitende, um Ideen und Lösungen im Change-Prozess greifbar und konkret zu machen, und mit ganzheitlicher Nachhaltigkeitskommunikation zu ökologischen, sozialen und ökonomischen Erfolgen.

Die studierte Germanistin und Absolventin des MBA Sustainability Management ist Mitglied des Think Tank 30 der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und Mitglied im Gesamtvorstand von B.A.U.M. e.V. Sie begleitet Unternehmen in nachhaltigen Veränderungsprozessen für Corporate Social Responsibility (CSR) und motiviert in Vorträgen und Publikationen für Sustainable Leadership.
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.


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