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Gemeinwohl Ökonomie: Wie geht ethisches Wirtschaften; Bild: Frau hält Kompass, Hintergrund: Berge; Text auf Bild: ETH ISCHWIRTSCH AFTEN; Tina Teucher

Wie geht ethisches Wirtschaften?

GWÖ. Schon mal gehört? Ist das eine neue ökologische Partei? Nein, das Kürzel steht für Gemeinwohl-Ökonomie: Wirtschaften für das Wohlergehen von Mensch und Umwelt.


An der Art unserer Wirtschaftsweise muss sich etwas ändern: die Wirtschaft steht Kopf. Deshalb hat sich das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie mit gleichnamigem Verein entwickelt. Denn Klimawandel, Artenverlust und soziale Ungerechtigkeiten müssen gemeinsam angegangen werden.

Menschenwürde
ökologische Verantwortung
Solidarität
soziale Gerechtigkeit
demokratische Mitbestimmung
Transparenz

Wie sieht Wirtschaften gemäß der Gemeinwohl-Ökonomie aus?

  • Langlebige, nachhaltige Produkte setzen sich durch
  • Mehr Wertschöpfung bleibt in der Region
  • Gute und sinnstiftende Arbeitsplätze werden geschaffen
  • Das wirtschaftliche Miteinander ist menschlicher
  • Konkrete Ansätze für sinnvolle Umwelt- und Klimapolitik

Wie können wir die Wirtschaft transformieren?

Um eine ethische Wirtschaftskultur, in der Geldvermehrung und Wirtschaftswachstum nicht mehr im Mittelpunkt stehen, leichter zu ermöglichen hat der Gemeinwohl-Ökonomie e.V. einige Tools zusammengestellt: Die Gemeinwohl-Matrix hilft dabei den Status quo zu bestimmen, also wie sehr eine Organisation bereits zum Gemeinwohl beiträgt und wie sie weitere Schritte gehen kann. Mit der Gemeinwohl-Bilanz können Organisationen parallel zur finanziellen Bilanz strategische Entscheidungen treffen, um ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen zu schaffen. Dies beinhaltet CSR-Berichtsstandards, die Gemeinwohl-Bilanz geht allerdings noch weiter.

Alternative: Gemeinwohlprodukt statt Bruttoinlandsprodukt, Gemeinwohl-Ökonomie

Um das Bruttoinlandsprodukt abzulösen, das Organisationen in eine falsche Richtung weist, hat die Gemeinwohl-Ökonomie das Gemeinwohl-Produkt entworfen. Statt materiellem Wachstum misst es folgende Parameter:

  • Ökologische Nachhaltigkeit
  • Menschenrechte
  • Teilhabe
  • Lebensqualität und Zufriedenheit
  • Beitrag zur Gesellschaft

Die Materialien stellt der Verein kostenfrei auf der Webseite zur Verfügung.

„Die Wirtschaft dient dem Gemeinwohl und nicht mehr der Geldvermehrung um ihrer selbst willen.“

Gemeinwohl-Ökonomie

In Deutschland sind bereits über 350 Unternehmen zertifiziert oder haben erste Schritte getan – so z.B. die Getränkefirma Voelkel, der online-Buchhandel buch7 und der Geschäftsbereich Bäder der Stadtwerke München. Um zu zeigen, wie das Konzept auch auf andere Bereich als Unternehmen übertragbar ist, stellt die GWÖ zehn Prototypen vor. Darunter sind das Gemeinwohl-Konto, die Gemeinwohl-Region und der Gemeinwohl-Universitätslehrstuhl. Botschafter*innen der Gemeinwohl-Ökonomie sind neben der Köchin Sarah Wiener z.B. der Kabarettist Bodo Wartke und die VAUDE-Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz.

Um mitzumachen braucht man kein Unternehmen zu leiten. Auch eine Vereinsmitgliedschaft oder die Mitarbeit in den Regionalgruppen unterstützt das Upscaling der Gemeinwohl-Ökonomie.

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.“

Bayerische Verfassung (Art. 151 Abs. 1)

Grafik: www.germany.ecogood.org
Fotos des Titelbilds: Ali Kazal, Unsplash


Durch ihr Wirken im Bereich nachhaltiges Wirtschaften arbeitet Tina Teucher mit unterschiedlichen Konzeptent: von Corporate Social Responsibility, Business Case for Sustainability und Sustainable Entrepreneurship, über Blue Economy, Kreislaufwirtschaft, Circular Economy und Cradle to Cradle, sowie Doghnut Economy, Economy of Love und Gemeinwohl-Ökonomie bis zum regenerativen Wirtschaften bzw. Regenerative Business. So profitieren Unternehmen durch Beratung, Vorträge oder in Workshops von individuell passenden Konzepten.
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