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Deutsches CSR Forum 2018: KI im Nachhaltigkeitsmanagement

Die Welt ist nicht mehr zu retten, wenn die Menschheit nicht zu neuen Mitteln greift. Die Digitalisierung soll nun mehr Nachhaltigkeit ermöglichen. Was dran ist am Heilsversprechen diskutierten die Teilnehmer beim Deutschen CSR Forum 2018.


Welche Herausforderungen bringen die digitale Transformation und Künstliche Intelligenz (KI) mit sich? Wie können Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen ihrer sozialen Verantwortung mit KI besser gerecht werden? Darüber sprachen die Teilnehmer des Deutschen CSR Forums am 08. und 09. Oktober 2018 in Stuttgart. Zu KI im Nachhaltigkeitsmanagement leitete Tina Teucher zusammen mit Carl-Ernst Müller (B.A.U.M. e.V., nachhaltig.digital) einen Workshop.

Nutzer fordern das Nachhaltigkeitsmanagement heraus

Die digital natives (generation y und z) sind im digitalen Zeitalter aufgewachsen. Sie erwarten von Services eine individuelle Anpassung an ihre Bedürfnisse, eine simple Bedienung, immer den neuesten Stand und das alles zu einem niedrigen Preis. Bei diesem regen Wettbewerb muss sich jedes Unternehmen die Frage stellen, wie es mithilfe der Digitalisierung kundenbindende Innovationen vorantreiben kann. Hinzu kommt die Herausforderung, eine faire und nachhaltige Zukunft zu gestalten.

In ihrem Workshop stellte Tina Teucher den Stand der Forschung vor: Eine Masterarbeit von Karsten Lau im Rahmen des MBA Sustainability Management zeigt, dass die wesentlichen Herausforderungen des Nachhaltigkeitsmanagements auf drei Ebenen liegen:

  1. Effizientes, konsistentes und transparentes Messen relevanter Daten
    (innerhalb exponentiell wachsender und unstrukturierter Datenmengen aus verteilten Quellen)
  2.  Bewerten von Implikationen und Ableitung zielgerichteter Maßnahmen
    (bei komplexen Ursache-Wirkungszusammenhängen und dynamischen Rahmenbedingungen)
  3.  Situations- und bedarfssensitives Kommunizieren der Nachhaltigkeitsleistungen
    (an interne und externe Stakeholder in einer postfaktisch überkommunizierenden Welt)

Künstliche Intelligenz kann durch kognitive Automation, Einsichten und Dialog das Nachhaltigkeitsmanagement unterstützen:

Über 40 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und aus dem öffentlichen Sektor tauschten ihre Erfahrungen im Workshop aus. Die Erkenntnisse stehen als pdf zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Privatsphäre schützen, Arbeit neu definieren

Auch im Panel stellten die Experten, darunter Günther Bachmann (Rat für nachhaltige Entwicklung), Klaus Vogt (Vorstand Kolping Bildungswerk), Wolfgang Schuster (Vorsitzender des CSR-Forums und Matthias Kleiner (Sekretär des CSR-Forums) fest, dass die großen Umbrüche der Digitalisierung großflächig vorbereitet werden müssen. Vor allem die Privatsphäre der Bürger müsse vor privater Gewinnschöpfung großer Technologie-Unternehmen geschützt und Daten verantwortungsvoll reguliert werden. Dabei stelle sich die wichtige Frage nach der Zukunft der Arbeit und der Daseinsvorsorge von Menschen, dessen Tätigkeiten zunehmend von Robotern übernommen werde. Bischof Gebhard Fürst warnte vor einer Objektivierung des Menschen und betonte, dass die digitale Transformation dafür genutzt werden solle, den Menschen wieder zurück in den Mittelpunkt zu stellen. Wie? – Indem die Stärke des Menschen und das, was ihn von Robotern abhebt, herausgearbeitet wird: seine Menschlichkeit.

Das Richtige (Nachhaltigkeit) richtig tun (Digitalisierung)

Effektivität und Effizienz bekämen in Zukunft neue Gesichter: was effektiv ist, würde von der Nachhaltigkeit diktiert werden und mithilfe der Digitalisierung effizient umgesetzt. Zu dieser Essenz kam der Workshop „Aus der Digitalisierung – in die nachhaltige Zukunft“ von Carl-Ernst Müller mit Harry Assenmacher (Forest Finance), Patrik Eisenhauer (CSCP) und Markus Görlitz (Telekom). Sowohl im großen Panel als auch in weiteren Workshops wurde die nachhaltige Effektivität, also der Sinn von Handlungen bzw. das Know Why, ausgiebig diskutiert. Die Jobs der Zukunft orientierten sich bspw. mehr an der Sinnstiftung, sowohl inhaltlich, als auch in der Führungslogik (Sinnorientierte Führung), so Sebastian Brandis (Stiftung Menschen für Menschen). Erst durch die Orientierung am Know Why könne durch Know How eine effiziente Agilität einkehren, diskutierten Monika Altmaier (UN Food & Agriculture), Carola von Peinen (Gründerin Talents4Good) und Judith Hartmann (Talents4Good).

Insgesamt bot das Deutsche CSR-Forum eine Fülle an Erkenntnissen und inspirierte durch Vorreiter wie Claus Hipp, der den CSR-Preis 2018 für seine visionäre Arbeit in der nachhaltigen Landwirtschaft erhielt.


Tina Teucher gehört zum Vorstand des Bundesdeutschen Arbeitskreis Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e.V.) und ist Mitglied im ThinkTank30, der junge Think Tank der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME. Ihr Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, wofür sie Unternehmen dabei unterstützt, ganzheitliches Denken in ihre Prozesse zu integrieren. Als Moderatorin und Rednerin für nachhaltiges Wirtschaften ermutigt sie mit konkreten Beispielen und Lösungsansätzen zum Aktivwerden. Dabei schöpft sie aus Erfahrungen aus der Nachhaltigkeitskommunikation und der journalistischen Arbeit, u.a. in der Chefredaktion des Magazins forum Nachhaltig Wirtschaften.
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.


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