Beim online-Format „Lunch & Learn: Stop talking - start acting!“…
Mutopia
Um die Münchner Nachhaltigkeitsszene aus ihrem Nischen-Dasein zu befreien, gründen die Münchner nun die Transition Genossenschaft.
Seit kurzem wohne ich in München und obwohl ich die Stadt bisher kaum kenne, konnte ich mich sofort gut orientieren und wusste, wo die besonderen Cafés und individuellen Läden sind. München ist nämlich eine Transition Town mit grünem Stadtplan. Da geht es nicht nur um nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch um viele, schöne Fahrradwege, Natur und echten Lebensraum in der Stadt.
Gutes und erschwingliches Bio-Essen aus der Region,
wo einst das goldene M leuchtete.
Noch klingt es nach einer großen Vision: Nachhaltige – also ökologische, faire, wirtschaftlich sinnvolle – Lösungen in den Münchner Mainstream bringen, für jeden erschwinglich, für alle gut auffindbar. Tina Teucher und viele weitere Münchner, Vereine und Sozialunternehmen wollen diesen Traum jetzt gemeinsam wahrmachen. Am besten geht das in der einer Genossenschaft, die im Sommer gegründet werden soll und für die die Initiatoren bis 15. Juli 2018 mindestens 200 Mitglieder gewinnen wollen – dann startet das Projekt mit Volldampf. Die Initiatoren wollen nicht das Rad neu erfinden, sondern die vielen bestehenden Münchner Projekte und Initiativen mit einbeziehen und sichtbar machen: Bio-Restaurants, Ökokisten-Anbieter, Umweltbildungsanbieter, faire Klamottenläden, Repair Cafés, Elektrofahrräder, Second-Hand-Geschäfte, Bäckereien, nachhaltige Finanzanbieter und viele mehr können Partner werden. Sie alle sollen auf einer Landkarte sichtbar sein und für die Genossenschaftsmitglieder günstige Angebote bieten, so dass sich eine Mitgliedschaft leicht auszahlt – und den Partnern neue Kunden bringt. Eine nachhaltige Win-win-Situation: Für die Mitglieder, für die Partner und für nachhaltige Entwicklung in der Region.
Eine Reparaturwerkstatt, wo früher der Ein-Euro-Shop war.
Die Transition Town Bewegung wurzelt in der Permakultur und hat das Ziel durch Beobachtung, Interaktion und Wertschätzung der Vielfalt Individuen und das Gemeinwohl zu fördern. Das ganzheitliche Konzept schließt auch die Postwachstumsökonomie ein. Die Grundhaltung der Bewegung wurde in der Transition Charta festgelegt.
Selbstgeführte Cafés und Geschäfte statt nur Konzern-Ketten.
Neben der Transition Map, die Geschäfte und Online-Einkaufsmöglichkeiten, Second Hand sowie Tausch- und Reparaturmöglichkeiten in München zeigen soll, wird es ein Vorteils-System für nachhaltige Konsumenten und Prosumenten geben. Bio, fair und regional ist das Ziel, das wie ein Payback-System auch den Mainstream erreichen soll. Damit die Transition Town lebendig wird, richtet die Transition eG einen Broadcast ein, durch den Münchner Mitstreiter für Kleidertauschparty und urban gardening oder Mitarbeiter für ihr Sozialunternehmen suchen und finden können.
Unternehmen von denen Alle profitieren, nicht nur Wenige.
Die Genossenschaft möchte eine enkeltaugliche Stadt fördern, in der es für alle Menschen vor Ort attraktiv und einfach ist, nachhaltig zu leben. Über eine Crowdfunding Kampagne sucht Transition München nach Mitgliedern.
Beete und Spielplätze, wo früher Autos parkten, Fahrradwege, wo Straßen liefen.
Tina Teucher ist in Netzwerken wie dem B.A.U.M. e.V. und dem Think Tank 30 aktiv. Eines ihrer Ziele ist, Menschen unterschiedlicher Branchen für die Förderung der nachhaltigen Entwicklung zusammenzubringen. An der Hochschule Fresenius ist sie als Dozentin für Nachhaltigkeitskommunikation tätig und inspiriert die Studierenden mit Best Practice Beispielen aus der Wirtschaft. Tina Teucher ist beratend tätig und publiziert regelmäßig wissenschaftliche Artikel zu Themen wie nachhaltigem Wirtschaften und Megatrends.
Bild: CC by Bernard Spragg. NZ, Flickr
Der Newsletter von Tina Teucher informiert etwa viermal jährlich über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.